image(12.10.13) Wiedermal den Nerv der Zeit trafen die Verantwortlichen des Heimat- und Kulturverein Köfering mit dem Angebot einer besonderen Stadtführung. „Mit dem Henker durch Amberg“ begaben sich der Vorsitzende Josef Vogl mit über 30 beeindruckte Zuhörer. Isabell Lautenschlager führte den Verein von der Alten Veste bis zum „Henkerbergl“ in der Batteriegasse. Unterstützt von 2 Schauspielern der Statdmaus Regensburg wurde das Leben in Amberg vor ca. 500 – 600 Jahren näher gebracht. Zunächst erfuhren die Köferinger über die Bedeutung des Eichenforstplatzes und des Regierungssitzes in der alten Veste. Bei der Stadtbrille wurde dann der neue Herrschaftssitz des Kurfürsten samt Zeughaus begutachtet, als erstmalig der Henker die Hinrichtung von Katrei Gätzlin aus Paulsdorf verkündete. Diese hatte ihre 3 Kinder umgebracht und war verurteilt, bei lebendigen Leibe begraben zu werden. Der Henker suchte noch Gehilfen um Pfähle für die Hinrichtung zu erstellen. Im Stadtgraben erfuhr man mehr über den Zwinger,ehe man sich in die Rosengasse begab. Die Rosengasse heisst wohl nicht so wegen den Blumen, sondern wohl eher wegen dem damals dort ansässigen Frauenhaus und den städtisch verwalteten Dirnen. Hier wurden von einem jungen Mädchen sogenannte Naturheilmittel verkauft. Sie wollte der Gruppe u.a. Stücke des Galgenstrickes oder einen Liebestrank anbieten. Diese sollen gegen Diebstahl helfen. Im Mittelalter war man sehr abergläubig, so wurden Teile des Henkers wie im Voodo-Glauben verkauft. Der Henker selbst wurde, obwohl verboten, gerne als moderner Physiotherapeut genutzt. Er wusste wie man eine Schulter wieder einrekt oder ob ein Knochen gebrochen war oder nicht. Am Marktplatz wurde die Hinrichtung des Theuerner Hans Weber verkündet, der des 3- fachen Mordes an der Witwe Sauerzapf aus der Herrnstr. verurteilt wurde. Gleichzeitig wurde bekannt, dass der Henker vom Schwarzverkauf seines Galgenstrickes durch das Mädchen wusste. Er verschonte sie, und wollte ihr eine bessere Arbeit im Frauenhaus besorgen. An der Fronfeste wurde das ehem. Gefängnis besichtigt und der Ort der letzten Hinrichtung in Amberg besucht. 1936 wurde hier ein Verbrecher aus Furth im Wald per Fallbeil hingerichtet. Der Henker kam damals aus München, weil der letzte Amberger Henker Ende des 19. Jahrhundert mangels Arbeit seinen Beruf aufgegeben hat. Zum Schluss am privaten Wohnhaus des Henkers am „Henkerbergl“ in der Batteriegasse erfuhr die Gruppe das Happy End. Der Henker heiratet das Mädchen welche früher seine Stricke geklaut hat und Stücke als Schutz vor Diebstahl verkauft hat. Unter tosendem Applaus bedankte sich der Vorsitzende Josef Vogl bei den beiden Schauspielern und der Stadtführerin. Im Anschluss besprach man in geselliger Runde die Statdführung. Am 02.11. 18 Uhr findet im Rahmen des Ferienprogrammes eine Geisterwanderung statt, wobei dir Köferinger einige gruselige Momente der gelungenen Führung übernehmen können. Den Zeitungsartikel findet ihr hier.