(13.04.12) Stark beeindruckt zeigten sich die Mitglieder Heimat- und Kulturvereins Köfering beim Besuch des Waldkindergartens „Pippi Langstrumpf“ im ehemaligen Steinbruch in Lengenfeld: „Davor konnten wir uns unter einem Waldkindergarten kaum etwas vorstellen, jetzt sind wir von den positiven Seiten einer Erziehung in freier Natur mehr als überrascht“, zog Vorstandsmitglied Christian Jäger am Ende des Besuches Resümee.

Doch der Reihe nach: Begrüßt wurden die HKVler vom Geschäftsführer der Gesellschaft „Erlebnis und Betreuung pur“, welche den Kindergarten betreibt. Norbert Müller stellte dabei die beiden Erzieherinnen Sabine Wagner und Corina König vor: „Ohne deren überdurchschnittlichem Engagement wäre diese Pionierarbeit überhaupt nicht möglich!“ Der Waldkindergarten habe eine Betriebszulassung für 25 Kinder und dürfe Betreuungszeiten von 7.30 bis 15.30 Uhr anbieten.

Bevor die ersten Kinder das Gelände erobern durften, mussten die Verantwortlichen allerdings erst einmal die zahlreichen Vorgaben der Genehmigungsbehörde und des Gemeindeunfallversicherungsverbandes abarbeiten: „Das ging von der Anlage eines Rettungsweges über Abtrennungen zu Steilhängen bis zum Abholzen gefährdender Bäume“, erläuterte Müller. Einen großen Verdienst erwarb sich dabei der Pittersberger Johann Forster, der sich in seinem Ruhestand intensiv um die kindgerechte bauliche Entwicklung des Geländes kümmere: „Ein echter Glücksfall für unser Projekt!“

So entstanden neben dem beliebten Matschberg bereits mehrere Spielzonen mit diversen Klettermöglichkeiten, Rutschen und Ruhebereichen, die den Besuchern von den spielenden Kindern eifrig gezeigt wurden. Dabei konnten die HKVler feststellen, dass diese Kinder offensichtlich keinerlei Motorik- oder Bewegungsdefizite haben: „Unsere Kinder sind nach dem halben Jahr im Waldkindergarten bereits extrem geschickt und auch deutlich weniger krank als Kinder in „normalen“ Kindergärten“, bekräftigte Sabine Wagner diese Beobachtung.

Diese besondere Form der Erziehung fördere auch die Wahrnehmungsfähigkeit und erleichtere den Kindern dadurch den Einstieg in die Schule: „Die können durchaus auch ruhig sitzen und sich konzentrieren.“ Den Wunsch eines gebrauchten Bauwagens konnte Vorsitzender Josef Vogl nicht erfüllen. Jedoch wurde eine weitere Zusammenarbeit signalisiert und eine Spende von 300€ übergeben. Der Kindergarten ist in Köfering beim Christkindlamarkt gerne für ein Krippenspiel verantwortlich, welches auch auf der Naturbühne im Wald aufgeführt wird. Für alle Beteiligten war der Besuch ein tolles Erlebnis. „Erst nach einem Besuch lässt sich der Waldkindergarten richtig ohne Vorurteile bewerten“ bemerkte Vorsitzender Josef Vogl zum Abschluss