Da hatte der Bruder Barnabas aber einiges zu erzählen. Gut zwei Stunden hielt er seine Fastenpredigt beim Bockbierfestwochenende des Heimat- und Kulturvereins (HKV) aus Köfering. Genauso wie das Bockbier war diese kräftig gewürzt und inhaltlich stark. Und sorgte dafür, dass bei den Gästen nicht nur der Bock in die Kehlen, sondern auch Tränen vor Lachen aus den Augen flossen. Stolz sei man in Köfering, dass mit der diesjährigen 13. Auflage schon eine kleine Tradition entstanden sei. „Ich glaub gar nicht, dass ich schon so alt bin, hab’ aber seit dem ersten bis zur heutigen Eröffnung des 13. Bockbierfestes in Köfering schon einiges miterlebt. Schauen wir mal, was dieses jetzt mit sich bringt“, fasste es HKV-Vorsitzender Josef Vogl zur Eröffnung zusammen. Traditionell wurde zur Eröffnung das erste Fass angezapft. In diesem Jahr hatten Kümmersbrucks Bürgermeister Roland Strehl und Max Winkler, Juniorchef der Amberger Brauerei Winkler, die Ehre. Musikalisch umrahmt wurde das Ereignis von „Tschuki Tschuki“. Zwei härtere Schläge und ein paar kleine Nachklopfer benötigte das Gemeindeoberhaupt – Strehl ließ aber keinen Tropfen auf den Boden fallen. Predigt wurde sehnlich erwartet. Dann kam die Stunde, besser gesagt die Stunden, auf die alle bereits gespannt gewartet hatten: Florian Gröninger in der Rolle des Bruder Barnabas ergriff das Wort. „Paulus schrieb an die Korinther: Brüder! Was wollt ihr! Soll ich mit dem Stock zu euch kommen, oder mit sanftmütigem Geist? Jetzt bin ich nicht der Apostel Paulus und ihr nicht die Korinther. Obwohl manche von Euch schon beachtliche Korintherqaulitäten aufweisen.“ Darauf bezogen wusste er über so manche Dorfpersönlichkeit einiges Schelmenhaftes zu berichten. Aber auch die Auswärtigen bekamen ihr Fett weg, zum Beispiel die Ensdorfer Feuerwehr: „Die Einheimischen foahrn eh scho links umd Verkehrsinsel ums Bremsmaterial zu schonen. D’Ensdorfer Feierwehr hat a wengerl Roulett mit ihrm Auto gespielt vor dera Insel. Links – rechts – links – zieht des Lenkradl nach rechts und buuuuum hod’s g’macht. D’ Nachbare hod g’moant, a Boeing 747 is in ihrem Goarten g’landet.“ Für Köfering selbst hatte er aber auch Worte des Lobes mitgebracht: „Zu dera 650-Jahr-Feier: Samstag woar der Wahnsinn. Drei große Bands waren gebucht und a schlechtes Wetter angesagt. Amberg, Aschach rundummadum san’s abgesoffen. Aber seitdem heißt es: Über Köfering lacht die Sonne – und über die Kümmersbrucker Kirwa die ganze Welt.“ Die Sache mit dem Dorffest. Und dann war da noch die Geschichte mit Bayern 3. „Auf jeden Fall ruaft an Vogl Sepp so Anfang Juli 2016, einen Monat nach der 650-Jahr-Feier, einen Monat nach dem größten Fest in der Köferinger Geschichte, einen Monat nach dem größten Aufwand für das gesamte Dorf jemals, Bayern 3 an: „Ihr seits fürs Bayern 3 Dorffest am 10. September angemeldet. 70000 erwartete Leid, sechs bis sieben Hektar.“ Wann? Nächstes Jahr?, habe Sepp Vogl gemeint. „Na niard nächstes Jahr, in sechs Wochen steigt des Fest“, erfuhr er. Da hod an Vogl Sepp sei Pulsuhr Achterbahn gespielt. „70000 Leid in Kefering ist ungefähr so, wie wenn mia Spider Murphy da herin spielen lassen und 2000 kumma dou herin.“ So ist es halt nichts geworden, mit dem Bayern3-Dorffest in Köfering. Dafür hat der Heimat- und Kulturverein mit der Ausrichtung des Bockbierfestes zwar nicht mit 70000 Gästen, aber zumindest an allen drei Tagen im gut besuchten Vereinsheim ausgiebig gefeiert.

Quelle: http://www.mittelbayerische.de/region/amberg/gemeinden/bruder-barnabas-wusste-viel-zu-erzaehlen-20885-art1502607.html