Vergangenes Wochenende machten sich 5 Kinder aus Köfering auf zum Pfingstlümmelfoarn. Franziska Birner, Jonas Birner, Yasin Scheffer, Tobias Gehr und Vinzenz Mosner pflegten einen über Hundert Jahre alten Oberpfälzer Heischebrauch. In Köfering pflegt man seit Jahrzehnten die gleichen Ritualien – nur musste dieses Jahr der marode Leiterwagen ersetzt werden, sagt der Verantwortliche Benedikt Feldbauer. Ihn zu reparieren und dann zu schmücken, nahm viel Zeit in Anspruch.

Seit Generationen wird in Köfering der Leiterwagen mit drei Bögen aus Haselnusszweigen gefahren. Vogl erinnert sich: „Alleine um die Bögen zu machen, trafen wir uns Anfang der 90er Jahre Wochen vorher und hatten auch damals schon die Unterstützung der Generation vor uns.“ Laut Vogl ist das Pfingstlümmelfahren ein uralter Heischebrauch, speziell in der Oberpfalz: Dabei gehen Schulkinder im Ort von Haus zu Haus und sagen ihren Spruch auf  In wenigen Ortschaften ist der Brauch so unverändert und nahezu lückenlos, über Jahrzehnte, weitergegeben worden wie in Köfering.

Wolfgang Hirsch erinnert sich daran, dass es in seiner Zeit meist fünf Schulfreunde waren, die sich, unabhängig eines Vereins oder ihres Alters, selbstständig organisierten – ein „Bauer“, zwei Gäule, ein Träger und natürlich der Pfingstlümmel, der im Sack ein armes, dunkles und hartes Dasein hatte. Vogl blickt zurück: „Weil ich der Kleinste war, musste ich oft der Pfingstlümmel sein. Der Sack war staubig und der Leiterwagenboden sehr hart. Mit zwölf Jahren hält man das schon noch aus, aber mir tat damals schon alles weh.“

Der Pfingstlümmel wird gerade von den alten Pfingstlümmel-Generationen oft getratzt und darf sich mit einem Spieß wehren: Einige Neugierige trugen da schon blutige Hände davon. Ganz früher, das weiß Hubert Hirsch noch, gab es noch Eier und Schmalz.

Anfang der 90er Jahre kamen dann Süßigkeiten und Geld dazu. So sammelten auch die aktuellen Pfingstlümmelfahrer am Sonntag und Montag wieder viele Süßigkeiten, Eier und Schmalz in Köfering ein – und ein bisschen Taschengeld. Und zwar mit dem gleichen Wagen und den gleichen „Galglocken“, wie man sie schon auf einem Bild aus dem Jahr 1938 erkennen kann.

Josef Vogl ist überzeugt, „man könnte die ehemaligen ,Bauern‘ nachts um 3 Uhr wecken und sie würden ihr Sprüchl aus dem Stegreif vortragen“. In Köfering ist man stolz auf einen der ältesten Oberpfälzer Bräuche – den jetzt eine weitere junge Generation fortführt.

Spruch: 

Da Pfingstlümmel is kumma, hod drei Junge mitbrunga. Da erscht is da Stiagfal, gaid in Stol und putz an Gal. Da Zwoat is da Kochlöffl-stül, woast nan hischickst, frista und safta recht vül. Da Dritt is da Pater Langsam, gaid am Bodn affe und kiahrts Xo zam. Foahrt da Pfingstlümmel ums Haus, schaut da Bauer und Bäure fiars Fenster raus. Bauer gia mia ja koa Kuh. Weil i ho koan Stoll dazu. Lieber a poar Schilling, oans und zwoa is a niard vül. Sechs und siem is scho a anders Gspül. Im Namen des Fuchsen im Namen des Hoasn, da Hias mit da langen Goaßnoasn.