p1010160(06.03.15) Sogar der berühmte letzte Platz war belegt. Kein Wunder, schließlich wurde ordentlich aus-, aber vor allem auch eingeschenkt beim Bockbierfest in Köfering. Der Ort macht übrigens längst Berlin ernsthafte Konkurrenz. Zünftig ging es zu im ehemaligen Gasthaus Grasser. Der Heimat- und Kulturverein (HKV) mit seinem Vorsitzenden Josef Vogl hatten zum dreitägigen Bockbierfest geladen – und die Gäste folgten diesem Angebot so zahlreich, dass tatsächlich zum Auftakt kein Platz frei war. Zum Anzapfen des ersten Fasses Bock brauchte Kümmersbrucks Bürgermeister Roland Strehl gerade mal einen Schlag – dann konnte er schon mit Josef Vogl auf die folgende Gaudi anstoßen. Die hatte es dann tatsächlich in sich: Neben der Musik der Rangspalter am Freitag und von Bayrisch Holzfrei am Samstag war erneut die Barnabas-Rede der Höhepunkt. Richard Lengfelder teilte dabei fast eine Stunde lang kräftig aus – natürlich immer mit einem Augenzwinkern. Dabei hatte er zunächst die Lokalpolitik im Visier. „Es ist das Volk – das Köferinger Volk, das in regelmäßigen Abständen aufbegehrt gegen die Mächte des Kümmersbrucker Rathauses“, ließ der Barnabas wissen. Das gelte beim „illegalen“ Fußballplatz im Eschenweg ebenso wie beim Bushäuschen- Problem. Die Anträge des Vogl Sepp im Gemeinderat kosteten inzwischen zusammengerechnet mehr als der Berliner Flughafen: „Hieße kurzum: Mia warn pleite – und alles nur für Kefering.“ Seitenweise berichtete Barnabas über die Köferinger Schandtaten des vergangenen Jahres – und verschonte dabei auch den HKV nicht: „Exodus, sagte ich!“, mahnte der Prediger, der sich dabei falsch verstanden fühlte: „Manche feiern von euch oftmals bis zum nahen Exitus. Des hat aber mit dem Gespräch am Sinai-Gipfel nix zu tun. Auch wenn man da die Engel singen hört. Aber auch da macht der Heimat- und Kulturverein aus dem Drang eine Tugend und aus jedem Gelage gleich a Riesen-Gschäft, des muss man ihnen schon lassen.“ Auch mit dem Bockbierfest hat der Verein das wieder geschafft. Nach den zwei Abendveranstaltungen ließ man seine elfte Auflage am Sonntag in der Sonne vor dem Gasthaus bei Kaffee und Kuchen ausklingen. Artikel AZ