„Spasybi und khoroshyy den'“ („Guten Tag und vielen Dank“) – diese Worte sind oft zu hören im Vereinsheim des Heimat- und Kulturvereins in Köfering. dessen Vorsitzender Josef Vogl hat Flüchtlinge aus der Ukraine zum Kennenlernen eingeladen.
25 geflüchtete Menschen oder acht Familien aus der Ukraine haben in den drei Unterkünften in Köfering eine vorläufige Bleibe gefunden. Zu 90 Prozent handelt es sich dabei um Frauen und Kinder. Sie in Köfering so weit als möglich zu integrieren, ihnen aufzuzeigen, wo sie jetzt sind, Möglichkeiten zur Hilfe anbieten, das sei die Triebfeder zu dieser Zusammenkunft gewesen, sagte Vogl – und alle waren gekommen.
Das Landratsamt Amberg-Sulzbach hatte den Familien, die sich vorher nicht gekannt hatten, Anfang April Wohnungen zugewiesen: zum Beispiel Rasha und Alexander mit ihrer neunmonatigen Anna-Maria aus Kiew, Irina mit ihrer Tochter Maria aus Charkiw, Alona mit ihrem Sohn aus Lwiw. Sie alle brachten sich bei dem Willkommenstreffen selbst mit ein, vor allem mit Spezialitäten aus ihrer Heimat am Büffet, etwas Abwechslung in diesen heiklen Tagen. Wie ihnen das bayerische Bier denn so schmeckt, wurden sie gefragt – die Daumen gingen nach oben. Ihnen sei es ein Bedürfnis, übersetzte Maria Scheffer, den Menschen in Deutschland für ihre Hilfsbereitschaft zu danken.
Die Flüchtlinge kommen alle aus den umkämpften Gebieten in der Ukraine. Die Köferinger bemühen sich um ein gedeihliches gemeinsames Zusammenleben. Die Flüchtlinge aus der Ukraine tun das auch, sie sind mittlerweile in der Gemeinde Kümmersbruck registriert. Alle bekamen die Gelegenheit, sich vorzustellen, kurz zu erzählen, wie sie von der Ukraine nach Deutschland und nach Köfering gekommen sind.
„Köfering ist zwar das schönste Dorf“, ließ Vogl übersetzen, „aber das Dorf ist verkehrstechnisch schlecht angebunden.“ Das hätten auch die Flüchtlinge gern anders. Vogl brachte die Gemeinde ins Spiel, sie könnte eine Möglichkeit schaffen, leichter nach Kümmersbruck zu kommen ,um Besorgungen, Arztbesuche etc. zu erledigen. Als Beispiel nannte er das Senioren-Shuttle. Die Kinder seien mit dem Schulbus relativ gut versorgt.
Mit großem Eifer sind die Flüchtlinge dabei, die deutsche Sprache zu erlernen, denn das ist für sie der „Türöffner“ schlechthin. So haben sie sich mittlerweile schon einen Grundwortschatz angeeignet. Eine Vertreterin des ISE (Sprach- und Berufsbildungszentrum Amberg) hat Beistand angeboten. Nicht alle werden für immer in der Region bleiben: Manche, so war zu hören, wollen auch wieder zurück in die Heimat, wenn der Krieg vorbei ist. Schwer tun sich fast alle mit deutschsprachigen mehrseitigen Behörden- Formblättern samt kleingedruckter Rechtsmittelbelehrung, das hemmt, erfordert immer einen Dolmetscher und sei so einfach nicht.
Quelle: https://www.onetz.de/oberpfalz/koefering-kuemmersbruck/25-gefluechtete-ukraine-haben-koefering-bleibe-gefunden-id3543797.html