Der Heimat- und Kulturverein Köfering veranstaltete am vergangenen Freitag den zweiten Teil zur Veranstaltungsreihe „Hausnamen“ in Köfering. Bereits im April 2016 gab es eine Information, Diskussion sowie Sammlung von Informationen mit den beteiligten Köfering Hausnamen. Seit nun mehr als 1,5 Jahren fanden hier vertiefte Recherchen statt. Zunächst informierte Maria Schmalzl, Leader-Beauftragte des Landkreises Amberg-Sulzbach über die aktuelle Aktion und darüber, dass bereits nahezu 1000 Hausnamen aus dem Landkreis zusammengetragen wurden. Diese sollen auf Acryltafel sichtbar an den betroffenen Häusern angebracht werden. Köfering beteiligt sich sehr gerne an dieser Aktion. Die hier entstehenden Kosten werden über die Leaderförderung sowie die Gemeinde Kümmersbruck abgedeckt. Ortsheimatpfleger Josef Schmaußer half den Referenten bei ihrem Vortrag stets weiter. Vor allem Josef Vogl unterstützte er, wenn es um heimatkundliche und geschichtliche Grundkenntnisse ging. So erläuterte er vor allem, dass es im 19. Jahrhundert üblich war, dass viele Höfe getauscht oder verkauft wurden. Die Hausnamen dabei konnten wandern, bleiben oder verschwinden. So gab es rege Diskussionen über Hausnamen, die an einer gewissen Stelle verankert sind, in geschichtlichen Überlieferungen jedoch nichtmehr auffindbar sind. Oftmals ist es auch so, dass ganze Höfe verschwunden oder zusammengelegt wurden. Dementsprechend ging auch ein Hausnamen in einen anderen über. Diese Thematik wurde intensiv diskutiert. Dennoch wurden Lösungen gefunden, wie der Hausname dann auch am eigenen Haus sichtbar gemacht werden wird. Interessant war auch, dass bei den ca. 25 Hausnamen entlang der jetzigen Waldhausstraße und Haager Straße aufgefallen ist, dass die Hauptstraße in Köfering damals eigentlich durch das jetzige Vereinsheim des Heimat- und Kulturvereins Köfering , Richtung Dorfplatz rückwärtig über den Schmalzl Hof hinauf zur Scheuerer Hof verlief. Die jetzige Waldhausstraße kann man quasi schon als Ostumgehung bezeichnen. Bei dem Vortrag wurden auch Daten aus dem 17. Jahrhundert aufgezeigt. Hierbei müssten der „Fuassbauernhof“ und der „Mirtlbauernhof“ die ältesten sein. Wobei sich im 17., 18., und 19. Jahrhundert immer die gleichen 20 Gehöfe finden.
Interessant waren auch gewisse Querverbindungen zwischen Familien, die jetzt noch in Köfering existieren. Sie besaßen oft wohl mehrere Höfe, haben getauscht, Höfe aufgegeben oder weitere Neue erworben. Laut Josef Schmaußer sei dies wohl nicht unüblich gewesen. Auch mussten die Söhne mit mehreren Höfen versorgt werden. So ist wohl auch nicht verwunderlich, dass das Gebürderpaar Grasser zur gleichen Zeit einmal den Grasserhof („Fußbauerhof“) und gleichzeitig den „Gumbauernhof“ erwarben und Ihnen als Jungbauern (Heute Schanderl Hof) den Namen gaben. So gab es am Heimatabend zu jedem Hausnamen eine Anekdote und Erzählung. Die Gäste lauschten sehr interessiert dem Vortrag und Josef Vogl wünschte sich, dass man sich einheitlich an dem Projekt beteiligt. Es sei wichtig, die Vorgenerationen nicht zu vergessen und seine eigene Geschichte zu kennen. Der Heimat- und Kulturverein Köfering bot in diesem Zug auch an Familienchroniken, Bilder oder weitere Informationen über das Dorf Köfering weiterhin zu sammeln und zu archivieren. Eventuell wird es auch in Zukunft weitere Abende zu diesem Thema geben. Die Hausnamen selbst und die Urkataster werden im Vereinsheim sowie auf der Homepage veröffentlicht. Josef Vogl bedankte sich bei allen für die rege Teilnahme und dem gesamten Team für die tolle Bewirtung. Nächste Veranstaltung des Heimat- und Kulturvereins ist ein Motorsägenkurs am 17. und 18.11. Dafür gibt es noch wenige Plätze. Auch der Weihnachtsmarkt am 23.12. wird wieder eines der Highlights des Heimat- und Kulturvereins Köfering werden.

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