(08.06.14) Josef Vogl, Vorsitzender des Heimat- und Kulturverein Köfering war schockiert als er am Freitag am Telefon erfuhr, es solle keine Pfingstlümmltruppe am Pfingstsonntag geben. Sofort kontaktierte er vergangene Pfingstlümml und bat Sie um Hilfe. Peter Espach, erfahrener Pfingstlümmlfahrer aus dem Jahr 1982(rechts im Bild) stellte wie gewohnt den über 100 Jahre alten Leiterwagen zur Verfügung. Espach „Ohne die Hilfe der jungen Kirwaburschen und letzten Pfingstlümmlfahrer Hirsch Andreas, Johannes und Maximillian wäre es nicht machbar gewesen“. Das Schmücken und auch Reparieren des alten Wagens ist sehr aufwendig und mit viel Zeit verbunden. Seit Generationen wird in Köfering mit 3 Bögen gefahren, gebogen aus Haselnusszweigen. Vogl erinnert sich:“Alleine um die Bögen zu machen trafen wir uns Anfang der 90-er Jahre Wochen vorher und hatten auch damals schon die Unterstützung der Generation vor uns. Laut Vogl handle es sich beim Pfingstlümmlfahren um einen uralten Heischebrauch speziell in der Oberpfalz, bei dem Schulkinder im Ort von Haus zu Haus ziehen und den Spruch widergeben. In wenigen Ortschaften ist der Brauch so unverändert und nahezu lückenlos über Jahrzehnte weitergegeben worden wie in Köfering. Hirsch Wolfgang erinnert sich, dass es in seiner Zeit meist 5 Schulfreunde waren welche sich unabhängig eines Vereins oder Alters selbständig organisierten. Ein „Bauer“, 2 Gäule, 1 Träger und natürlich der Pfingstlümml, welcher im Sack ein armes, dunkles und hartes Dasein hatte. Vogl erinnert sich: „Weil ich oft der Kleinste war, musste ich oft den Pfingstlümml sein. Der Sack war staubig und der Leiterwagenboden sehr hart. Mit 12 Jahren hält man das schon noch aus, aber mir tat damals schon alles weh.“ Der Pfingstlümmel wird gerade von den alten Pfingstlümmlgenerationen oft „getratzt“ und darf sich mit einem Spieß wären. Es trugen einige Neugierige blutige Hände davon. Ganz früher erinnert sich Hirsch Hubert (1982) gab es schon noch Eier und Schmalz, Anfang der 90-er Jahre kamen dann schon Süßigkeiten und a Geld dazu. So sammelten auch die Pfingstlümmlfahrer („Bauer“ Gimpl Lukas, Lehmeier Marcel, Oeder Sven und Kleber Christian) am vergangenen Sonntag wieder viele Süßigkeiten, Eier und Schmalz und ein bisschen Taschengeld in Köfering. Mit dem gleichen Wagen, mit den gleichen Galglocken wie man Sie schon auf dem Bild 1938 erkennen kann. Auf die Frage wie das Sprüchl des Pfingstlümmls gehe, erwiderten fast alle Generationen der Pfingstlümml in Köfering gleichzeitig.
Da Pfingstlümml is kumma
hod drei Junge mitbrunga
Da erscht is da Stiagfal
gaid in Stol und putz an Gal
Da Zwoat is da Kochlöfflstül
woast nan hischickst frisasta und safta recht vül
Da Dritt is da Pater Langsam
gaid am Bod´n affe und kiahrt´s Xo zam
Foahrt da Pfingstlümml ums Haus
Schaut da Bauer und Bäure fiar´s Fenster raus
Bauer gia mia ja koa Kuh
Weil i ho koan Stoll dazu
Lieber a poar Schilling aons und zwoa is a niard vül
Sechs und siem is scho a anders G´spül
Im Namen des Fuchsen im Namen des Hoas´n
Da Brückmann Andreas mit da langen Goaßnoas´n
Josef Vogl schmunzelt – „ich glaube da könne man die ehem. „Bauern“ nachts um 3 wecken und sie würden Ihnen das Sprüchl aus dem Stegreif vortragen.“ In Köfering ist man stolz auf einen der ältesten oberpfälzer Bräuche und wieder einer weiteren jungen Generation.